Test: Toyota Yaris Cross
Viel wurde nicht geändert im Rahmen der Modellpflege. Dafür aber genau die richtigen Dinge, damit der Toyota Yaris Cross...
Heuer nahmen der ARBÖ und seine Partnerorganisationen keine Winter- sondern Ganzjahresreifen genauer unter die Lupe. Wo ihre Stärken liegen. Und wo man aufpassen muss.
Vor wenigen Jahren galt der Ganzjahresreifen noch als vernachlässigbare Randerscheinung. Der stetig steigende Kostendruck und die immer milder werdenden Winter führten aber zu einem massiven Umdenken. So massiv sogar, dass heutzutage jeder fünfte verkaufte Reifen in Österreich bereits ein All-season-tyre ist. Man spart sich damit schließlich den saisonalen Reifenwechsel, benötigt kein Reifendepot und ist dennoch bei jeder Witterung legal unterwegs. Auf der anderen Seite müssen diese Alleskönner sowohl im Winter auf Schnee als auch im Sommer auf heißem Asphalt guten Grip haben. Ein Kompromiss, der nicht gerade leicht zu stemmen ist. Daher sind ARBÖ und GTÜ der Frage nachgegangen, welcher Pneu diesen Anforderungen am besten standhält. Getestet wurden neun Typen in der Dimension 215/50 R 18, wobei man bewusst Exemplare unterschiedlichster Preiskategorien auswählte.
Schnee
Bei der Vollbremsung aus 40 km/h auf schneebedeckter Bahn liegen noch alle mit 19,4 (Falken) bis 20,9 (Pirelli) Metern nah beieinander. Zum Vergleich wurde außerdem der letzte Sommerreifen-Testsieger aufgezogen und es wird deutlich, wie gefährlich es ist im Winter mit den falschen Pneus unterwegs zu sein: Bis der Wagen zum Stehen kommt, legt er 51,8 Meter zurück – mehr als doppelt so viel. Bei Anfahren auf Schnee teilt sich das Feld schon etwas auf: Der Michelin benötigt nur 23,3 Meter um 30 km/h zu erreichen, der Toyo landet hingegen weit abgeschlagen mit 27,5 Metern auf dem letzten Platz. Handling: Hier überzeugen vor allem Michelin und Continental. Sie zeigen lediglich leichtes Untersteuern in Kurven, sind ansonsten präzise zu lenken mit einer guten Seitenführung. Verlierer ist Toyo, der zu wenig Seitenführung besitzt und deutlich übersteuert.
Nässe
Hier hat Continental klar die Nase vorn: Bei einer Vollbremsung von Tempo 80 auf Null kommt er schon nach 29 Metern zum Stehen. Dicht gefolgt von Pirelli und Bridgestone, die jeweils 29,9 Meter benötigen. Auf dem letzten Platz landet erneut Toyo mit einem Bremsweg von 33,5 Metern. Im Handling stechen gleich drei Reifen hervor: Goodyear, Pirelli und Continental sind allesamt präzise zu fahren, lediglich in den Kurven kommt es zu leichtem Untersteuern. Am schwächsten schneiden Michelin, Bridgestone, Falken und Toyo ab. Beim Aquaplaning fahren sich alle ordentlich, sodass es keine Ausreißer nach unten gibt.
Trockene Fahrbahn
Der mitgelaufene Sommerreifen liefert mit einem Bremsweg von 30,6 Metern einen Top-Wert, an den kein getesteter Allwetterreifen herankommt. In dieser Disziplin wendet sich allerdings das Blatt für den Ewig-Letzten Toyo: Bei einer Vollbremsung aus 100 km/h benötigt er nur 36,7 Meter bis zum Stillstand. Besser sind nur Pirelli (35,6 Meter) und Continental (36,1 Meter). Schlusslichter sind Goodyear und Falken mit je 42 Metern, sowie Vredestein (42,4 Meter). Zwischen dem Erst- und Letztplatzierten liegen 6,8 Meter – das entspricht einem langen Kastenwagen. Beim Handling hingegen liegen alle Kandidaten nah beieinander.
Fazit
Die Balance aus Sommer- und Winterfahreigenschaften schafft am besten Continental, dicht gefolgt von Michelin. Falken ist dagegen stark im Winter, aber schwach im Sommer. Toyo punktet im Trockenen, ist sonst das Schlusslicht. Klar zeigt sich aber auch: Sommerreifen im Winter sind höchst gefährlich.
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