Test: Suzuki Swift Hybrid
Ein Kleinwagen-Urgestein kämpft gegen den Zeitgeist: Mit erneuertem Mildhybrid-Benzinmotor und aufgefrischtem Infotainm...
Wer bei 10,5% Elektroauto-Anteil an den Gesamtneuzulassungen von Marktdurchdringung spricht, hat entweder ein Brett vor dem Kopf oder betreibt Realitätsverweigerung.
Oder wie soll man sonst die Aussendung des Grünen Parlamentsklubs „Batterie hat sich beim Pkw durchgesetzt - Scheindebatte muss aufhören“, in der der Wasserstoff für den Individualverkehr ebenso abgeschrieben wird, wie auch E-Fuels für Flugzeuge und Schiffe zwangsbestimmt werden, interpretieren.
Wieso sträuben sich die Grünen so gegen eine technologieoffene Diskussion? Vielleicht weil sie bei Wahlen und dem „Wettbewerb der besten Ideen“ selten mehr als 15% zusammenbringen und so als Minderheit der Mehrheit oftmals ihre Ideologie aufzwingen müssen. Denn wie soll man sonst beim Verweis auf 10,5% Elektro-Neuzulassungen zwischen Jänner und April den Satz des Grünen Verkehrssprechers „bei den Pkw hat die Elektromobilität das Rennen bereits gemacht“ verstehen. 9.024 E-Autos – von denen durch die 14%-Umwelt-Investitionsprämie und staatliche Förderungen wohl ählich zu 2020 rund 3 Viertel gewerblich zugelassen wurden und somit nur wenige Private zum Weg der reinen Elektromobilität bewegt werden. Und wie viele davon haben überhaupt keinen Verbrenner im familiären Fuhrpark?
Liebe Grüne, wir müssen uns schon mit der Lebensrealität der Menschen befassen. Und in der wird auch das Auto weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. Wenn es beim Thema Auto wirklich um das Klima geht – eigentlich gebe es da auch noch genug andere Bereiche mit hohem CO2-Einsparungspotential – gilt es die Augen nicht vor der Technologiediskussion zu verschließen, sondern innovative Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen.
Beispielsweise wenn kurzfristig Unternehmen wie Heion mit ihrem optimierten „Clean Diesel“ CO2, Stickstoff und Rußpartikel reduzieren können. Ebenso wie der Bio-Kraftstoffanteil erhöht werden könnte oder auch über Maßnahmen zur Nutzung von grünem Strom bei E-Autos nachgedacht werden kann – denn welche CO2-Bilanz haben diese, wenn sie mit Kohlestrom gespeist werden? Müsste nicht eigentlich die 100%-ige grüne Stromversorgung Österreichs angegangen werden, bevor wir weitere Abnehmer an´s Netz hängen. Ich weiß, ein bisschen das Henne-Ei-Problem.
Für die langfristige Zukunft gilt es alle Kräfte zu bündeln: Wasserstoff, Elektromobilität, E-Fuels oder ganz ein anderer Kraftstoff, den wir jetzt noch nicht auf der Rechnung haben. Denn in Wahrheit ist wohl vielen egal welcher (künftig ökologische) Kraftstoff ihr Fahrzeug antreibt. Es muss beim Tanken praktikabel sein, das Auto einen zum gewünschten Ziel bringen und kein Vermögen kosten.
Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare wie dieser müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.
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