Test: Mercedes-Benz CLA 350 4MATIC EQ
Der neue, elektrische Mercedes-Benz CLA hat viele Vorschusslorbeeren im Hinblick auf Effizienz und Ladeleistung bekommen...
Stets vollbeladen unterwegs zu sein, verlangt von Nutzfahrzeugen spezielle Talente, vor allem von den elektrischen. Für TKE fiel hier die Wahl auf ein bestimmtes Modell, das sich zum Liebling der Techniker mauserte.
Wie der Fuhrpark bei TK Elevator in Österreich gemanagt wird? Klar und strategisch: Eine Abteilung. Eine Frau. Die sich um alles kümmert, was rund um die 150 Pkw und 250 Nutzfahrzeuge tagtäglich anfällt. „Ja es gibt immer was zu tun“, kommentiert Doris Pabeschitz, die seit knapp zwei Jahren den Posten innehat, ihr Aufgabengebiet. Wobei: Eigenständigkeit ist bei TKE quasi Programm. Seit der Abspaltung von der thyssenkrupp AG 2021 agiert TK Elevator eigenständig, mit Niederlassungen in mehr als 100 Ländern. In Österreich mit neun Standorten vertreten, arbeiten 460 Mitarbeiter neben Neuanlagen und Modernisierung vor allem im Bereich Service, wo auch am meisten zu tun ist. Und das spiegelt sich auch am Schreibtisch von Frau Pabeschitz wider. Mehr als 400 Fuhrpark-User, 110 Ladestationen, 25 Werkstattpartner und sonstige Dienstleister sorgen für Kurzweile.
Vorwiegend Elektro
Zu„Nachdem wir eine recht große Fahrzeugflotte haben, ist es von Vorteil, wenn alles an einem Punkt zusammenläuft, bei mir. So hat man alles im Blick.“ Gibt es Personal-, oder auch Fahrzeugrochaden, kann schnell und flexibel gehandelt werden. Ein Ansatz, der auch bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge von Vorteil ist. „Nach einem Marktscreening wird ein passendes Konzept erarbeitet, das Umweltaspekte, Kosten und Anforderungen an die Fahrzeuge beinhaltet. Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung funktioniert sehr gut, weshalb wir flexibel bleiben und die neuesten Fahrzeugmodelle am Markt in die Flotte aufnehmen können.“ Je nach Marktlage wird ein halbes Jahr im Voraus geordert und über eine
Leasingvariante finanziert.
Je nachdem
Die generelle Strategie? „Wir möchten vor allem unsere Nutzfahrzeugflotte auf elektro umstellen, im Sinne der Nachhaltigkeit. Gerade Klein-LKW haben einen sehr hohen CO2-Ausstoß, den es zu reduzieren gilt.“ Die Elektro-Nutzfahrzeugflotte beinhaltet bei TKE derzeit 50 VW ID. Buzz, was 20 Prozent der Nutzfahrzeugflotte entspricht. „Darauf sind wir natürlich sehr stolz.“ Die Fahrzeuge sind auch ein Hingucker, der einem ins Auge sticht und im Gedächtnis bleibt. Von Vorteil im Hinblick auf eventuelle Umweltzonen, die in Städten eingerichtet werden sollen, sind sie auch. Natürlich kann nicht jeder Servicetechniker ein Elektroauto fahren. Gerade in ländlichen Gegenden ist es essenziell, dass man eine Lademöglichkeit zu Hause installieren kann. Wenn das nicht möglich ist, kann sich das Elektroauto, je nach Weitläufigkeit des Servicegebietes als schwierig und das Laden desselben als zeitaufwendig und mühsam gestalten. In diesem Fall muss ein Verbrenner eingesetzt werden. Prinzipiell erhalten alle Elektroautofahrer eine Wallbox, um daheim zu laden – sofern dies eben für sie möglich ist. Die Abrechnung funktioniert automatisch und der Zeitaufwand ist gering. Zusätzlich haben wir an allen unseren Standorten Ladepunkte eingerichtet. Am Standort Wien Liesing werden die Ladepunkte sogar über die eigene PV-Anlage gespeist, die nicht nur die Elektroautos, sondern auch den gesamten Standort mit grünem Strom versorgt. Alle Elektroautofahrer sind angehalten vorwiegend an den Standorten zu laden. „Das klappt super, die Fahrer wechseln sich je nach Dringlichkeit und Batteriestand ab.“
Komplexe Anforderungen
Pkw werden auch fast ausschließlich elektrische angeschafft. Ob es Probleme bei der Umstellung gab? Ganz im Gegenteil meint Pabeschitz: „Bis auf ein paar Skeptiker wollten fast alle auf ein Elektroauto umsteigen. Die Fahrzeuge bieten eben einen viel höheren Fahrkomfort als Verbrenner und Sachbezug gibt es auch noch keinen.“ Dass auf dem Parkplatz vorwiegend Produkte aus dem VW-Konzern stehen, ist natürlich kein Zufall. „VW hat für uns einfach das beste Preis-/Leistungsangebot was sowohl Nutzfahrzeuge als auch Pkw betrifft. Dennoch gibt es auch andere Marken auf dem Firmengelände: „Man muss den Automarkt im Blick haben und offen sein für neue Anbieter und Möglichkeiten.“ Zurück aber zu einem Fahrzeug auf dem Parkplatz, das dann doch auffällt: dem VW ID. Buzz Cargo, der wie maßgeschneidert für TKE scheint. Pabeschitz: „Der Elektrobus von VW ist derzeit die einzige Variante am Markt, die unsere doch komplexen Anforderungen erfüllen kann, hinsichtlich Nutzlast, Reichweite und technischen Eigenschaften. Wir sehen uns natürlich regelmäßig um, und testen auch neue Modelle, aber bis dato hat kein anderes vollelektrisches Nutzfahrzeug unsere Ansprüche erfüllen können. Modelle mit höherer Nutzlast, jedoch mit Frontantrieb, punkten bei uns nicht, da wir nun Mal das meiste Gewicht im Heck geladen haben. Der kleine Wendekreis des ID. Buzz bietet vor allem in der Stadt große Vorteile.“
Keine Reichweitenthemen
Tatsächlich ist es so, dass die knapp 600 Kilo Nutzlast der ID. Buzz` meist voll ausgereizt werden, mit all dem Werkzeug an Bord. Und da kommt der nächste entscheidende Punkt zum Tragen: die Batteriegröße. „Modelle mit 50 Kilowattstunden-Batterie sind einfach uninteressant für uns, da ist der VW mit den 77 oder jetzt 89 kWh passender. Reichweitenthemen hatten wir bis dato noch gar keine, obwohl wir unsere E-Transporter in ganz Österreich einsetzen.“ Für die Auswahl welcher Servicetechniker einen Elektrobus haben darf, gibt es neben der verpflichtenden Lademöglichkeit zu Hause Vorgaben zur täglichen Wegstrecke: „Die tägliche Route sollte nicht mehr als 150 Kilometer Autobahn oder 200 Landstraße umfassen. Das ist eine sehr konservative Vorgabe, aber so sind wir auf der sicheren Seite.“ Natürlich braucht so eine Umstellung auch ein Maß an Flexibilität: Techniker deren tägliche Kilometer gering sind, kommen auch ohne Lademöglichkeit zu Hause aus. „Es gibt Servicetechniker, die lediglich 100 Kilometer pro Woche fahren – sie kommen mit einer öffentlichen Ladekarte gut zurecht, da das Fahrzeug dann ja nur rund zwei Mal im Monat geladen werden muss.“
Schwarz auf weiß
Eine Strategie mit Erfolg. „Unsere Servicetechniker lieben ihren Elektrobus. Alleine wegen des unvergleichlichen Fahrkomforts, der Automatik und weil er einfach eine Liga für sich ist,“ ergänzt Pabeschitz. Bei Übernahme des Autos gibt es ein Info-Sheet mit allen Tipps zum Betrieb, „darin sind Fotos und eine Beschreibung enthalten, wie zum Beispiel das Fahrzeug zu bedienen ist und wo sich das Ladekabel befindet (in einer versteckten Bodenklappe). Zusammenfassend ist zu sagen, dass wir Anfang 2024 mit der Umstellung der Nutzfahrzeugflotte auf elektro begonnen haben und ich nur positives Feedback von unseren Mitarbeitern bekommen habe! Der VW ID. Buzz ist einfach top!“
Meist gelesen
Aktuelle Ausgabe
Letzte Meldungen
Mehr lesen >>Aktuelle Fahrzeugtests
Mehr lesen >>
Kommende Veranstaltungen
© 2025 A&W Verlag GmbH All Rights Reserved Developed by itMedia