Test: Mercedes eSprinter
Der Mercedes eSprinter hat kürzlich ein Update erfahren und kommt nun mit drei Batteriegrößen, um möglichst viele Bedü...
Der Automarkt in Zahlen, bidirektionales Laden, Mythen über die E-Mobilität und anregende Diskussionen – der erste Teil der heurigen FLEET Convention bot ein breites Spektrum an Themen.
Dataforce: Flotten sind Treiber des EV-Markts
Den Auftakt im Reigen des Vortragsprogramms bildete Marc Odinius, CEO Dataforce, mit „Zahlen und Fakten zum österreichischen Flottenmarkt“. Im Zeitraum Jänner bis Mai 2025 hat der Anteil von E-Fahrzeugen in der Flotte 31,07 Prozent betragen, damit nahm Österreich im EU-Ranking Platz 8 ein. „Die Flotten sind aktuell der Treiber im EV-Markt“, so Odinius. Dafür sorgen Leasingmodelle, kurze Behaltedauer, Raten- statt Einmalzahlungen, weniger Technologierisiken und nicht zuletzt steuerliche Möglichkeiten. „Bis Ende 2025 werden EVs am österreichischen Flottenmarkt den höchsten Anteil an den Neuzulassungen aufweisen“, erwartet der Dataforce-CEO.
Podiumsdiskussion: Herausforderungen auf vielen Ebenen
Moderiert von Christian Clerici, diskutierten Melanie Schmahl, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Betriebliche Mobilität, Franz Kleindienst, Procurement Manager von Umdasch, Manfred Tutschek, Fuhrparkleiter von ISS Austria und Konrad Radax, Bereichsleiter Fuhrpark der K.E.M. Bau GmbH über aktuelle Herausforderungen der Fuhrparkbranche, die bei der Mobilitätstransformation losgeht und bei klaren Regeln, die die Politik manchmal vermissen lässt, endete. Für Schmahl besteht der Wandel aus vielen Faktoren: „Es ist ein Mix aus allem. Müssen von Excel wegkommen zu Programmen, aber auch hin zu betrieblicher Mobilität. Das Auto ist nicht mehr das nonplus ultra.“ Kleindienst konnte interessante Einblicke liefern, die im Bereich des Heimladens von Mitarbeitern liegen kann: „Entscheidend war, dass wir alle Mitarbeiter abholen konnten, dass sie entscheiden können, ob sie es tun wollen oder nicht. Können auch in der Firma laden, andere haben gar nicht die Möglichkeit. Und nach ca. sechs Wochen ab Freigabe ist die Wallbox refundiert.“ Für Konrad liegt die Herausforderung der nächsten Jahre in Digitalisierung und Telematik: „Die Daten sind da, die Fahrzeuge sind ausgerüstet, es stellt sich aktuell die Frage, welche Schnittstelle bewegen wir, welche Dongle verbauen wir. Ich bin mir bewusst, dass wir eine Box aufmachen, das sind Datenschutzthemen, das muss rechtlich sauber sein.“ Und der grundsätzliche Umsteig auf E-Mobilität, abseits technischer und rechtlicher Herausforderungen – was gilt es hier zu beachten. Tutschek kann bereits auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen: „Letztlich kann ich sagen, dass ich seit Jahren extrem viel über das Thema in der Firma spreche und Boden aufbereite. Leute gewöhnen sich langsam daran, Erfahrungswerte werden augetauscht. Und aktuell sehen wir Technologieschübe, was auch bei der Akzeptanz hilft.“
Gute Noten für den WIFI-Kurs des FVA
Obmann Henning Heise brachte News vom mittlerweile über 100 Mitglieder starken Fuhrparkverband Austria (FVA) auf die Bühne der Fleet Convention. Dieser ist derzeit viel in der Steiermark und in Kärnten unterwegs, geplant sind Veranstaltungen mit DKV und BYD. Auch in Salzburg und in Oberösterreich sollen noch 2025 Veranstaltungen umgesetzt werden. Man freut sich über Kontakte in Vorarlberg und Tirol! Stolz ist man auf die Note 1,13 für den WIFI-Kurs zum geprüften Fuhrparkleiter. Bisher gab es sieben Kurse mit insgesamt 85 Teilnehmern. Eine Kurzumfrage unter den FVA-Mitgliedern ergab, dass die motorbezogene Versicherungssteuer für Elektrofahrzeuge die Fuhrpark-Entscheidungen nicht beeinflussen wird.
Elektromobilität: Dekra entkräftet Mythen
Unter dem Motto „5 Mythen in 5 Minuten“ trat Helmut Geil, Geschäftsführer Dekra Österreich, auf die Bühne der Hofburg. „Reichweite kann durch nichts ersetzt werden, außer durch mehr Reichweite“ entgegnete er, dass es heute eher um die Ladegeschwindigkeit geht, denn diese entwickelt sich rasant. Das passt zum Mythos „Es gibt nicht genügend Ladesäulen“, obwohl im Q2-Vergleich der Jahre 2024 und 2025 eine Verdoppelung der öffentlich zugänglichen Ladesäulen sichtbar ist. Spannend ist „Batterien halten nicht lange“ – denn hier konnte Geil auf Dekra-eigene Erfahrungen zurückgreifen. Mittels Schnelltests wurden bereits über 25.000 Elektroauto-Batterien gecheckt, nicht zuletzt von einem Taxi im Dauereinsatz: 95 Prozent State of Health sprechen eine deutliche Sprache. Weitere Mythen betrafen die Sicherheit und den Fahrspaß.
Bidirektionales Laden: Leitprojekt Car2Flex
Über das geförderte Projekt des Green Energy Lab und 19 Projektpartnern sprach Christian Lechner, der gleich zu Beginn des Vortrags auf das beachtliche Potenzial der 225.000 Elektro-Pkw in Österreich verwies. Über 1,5 Jahre wurde untersucht, wie kleine Eingriffe in einem Fuhrpark große Wirkungen erzielen können, vor allem im Winter ist die richtige Verteilung von Laden und Entladen des Fahrzeugs sinnvoll. Lechner spricht von 20 Prozent Kostenersparnis, die schnell größer werden können, „wenn man sich weiter aus dem Fenster lehnt“. Und ja, bidirektionales Laden ist in Österreich grundsätzlich erlaubt, auch wenn die Umsetzung heute teilweise noch aufwendig ist.
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