Test: Škoda Enyaq
Mit konkurrenzfähiger Software, verbesserter Aerodynamik und vielen bewährten Tugenden bekommt der aufgefrischte Škoda E...
Erst die dritte Auflage der IAA Mobility in München kommt dem Status einer echten Automesse nah. Es gibt zahlreiche Premieren und Studien quer durch alle Klassen und Größen. Hauptsächlich elektrisch, aber nicht nur. Wir haben die wichtigsten Neuerscheinungen für Sie zusammengefasst.
Wer sich auf der heurigen IAA ein wenig umgesehen hat, bekommt schnell den Eindruck, dass der Knoten in den Führungsetagen der deutschen Konzerne endlich geplatzt ist. Die wenig überzeugenden E-Modelle der letzten Jahre scheinen vergessen, man hat sich in der neuen, veränderten Autowelt wohl endlich zurechtgefunden. Und das heißt in vielen Details: Zurück zu Bekanntem. Aber mit modernster Technik.
VW: neue alte Bekannte
Eine übergeordnete Strategie beherrscht derzeit Wolfsburg: Ein VW muss wieder wie ein VW aussehen. Und auch so heißen. Prominentestes Beispiel ist der fast serienreife ID. Polo. Basierend auf der Studie ID. 2all, soll der kleine Fünftürer 2026 starten und etwa vier Meter lang sein. Es wird auch eine leistungsstarke GTI-Version geben, genauso wie ein SUV, das in Form der Studie ID. Cross Concept gleich nebenan ausgestellt war. Ebenfalls mit Frontmotor und Frontantrieb bestückt, bleibt er mit 4,2 Metern Länge angenehm kompakt, bietet mit 450 Litern Laderaum genügend Platz, und der 25-Liter-Frunk eignet sich optimal zum Verstauen von Ladekabeln. Technische Daten: 211 PS, 420 Kilometer WLTP-Reichweite. Wohl erst 2027 im Handel.
Audi: SpäTTzünder
Die Sportwagenstudie Concept C zeigt gleich zwei Punkte auf, die Audi in den Griff kriegen möchte: die Rückkehr zu klassischen Audi-Linien – klar und zeitlos. Und das Fehlen aufregender Modelle. Kein Wunder, dass das Concept C an die ersatzlos eingestellten TT und R8 erinnert. Das große Ganze nimmt aber die Formensprache aller künftigen Modelle vorweg. Natürlich elektrisch angetrieben, ist das Targa-Dach des Zweisitzers voll versenkbar. Der Touchscreen ist voll versenkbar, nicht in der Versenkung verschwinden soll hingegen diese Studie: Das Serienmodell – anberaumt für 2027 – soll sich nur in Details unterscheiden.
Cupra: zackiger Lifestyle
Nur mehr leicht getarnt betritt der Raval die Bühne. Dabei handelt es sich um ein „urbanes Elektromodell“, sprich Mini-SUV, benannt nach einem hippen Stadtteil Barcelonas. Basierend auf dem MEB+-Baukasten, bietet er auf knapp über vier Metern Länge fünf Türen, Frontantrieb und bis zu 225 PS. Marktstart ist nächstes Jahr. Weiter weg von einer Lancierung ist das Showcar Tindaya, benannt nach einem Vulkan auf Fuerteventura. Sein Sinn: die DNA der jungen Marke auf die Spitze treiben. Die Haifisch-Nase hat wohl ebenso wenig Chance auf Serienproduktion wie die 23-Zoll-Räder.
BMW: zurück in die Zukunft
Die neue „Neue Klasse“ läutet bei BMW eine neue Phase ein: So ist der iX3 nicht einfach die BEV-Variante des X3. Es handelt sich um das erste Modell auf Basis der brandneuen E-Plattform. Zwei E-Motoren ergeben 469 PS und 645 Newtonmeter Drehmoment, der 108-kWh-Akku reicht für 850 Kilometer nach WLTP und soll dank 800-Volt-Technik von zehn auf 80 Prozent in 21 Minuten geladen werden können. Platz gibt es im 4,8 Meter langen iX3 genug, Allrad ist selbstverständlich. Interessant auch der projizierte Infobalken am unteren Rand der Windschutzscheibe und vier Supercomputer, die von Lenkung bis Fahrwerk die komplette Steuerung übernehmen. Die Preise gingen spürbar nach oben. Los geht es bei knapp unter 60.000 Euro netto im nächsten Frühjahr.
Škoda: höchste Eisenbahn
Mit zwei Showfahrzeugen glänzt Škoda, wobei: Der Epiq ist schon nahe dran an der Serienversion, die nächstes Jahr erscheinen wird. Dabei handelt es sich um ein Mini-SUV vom Format des Kamiq, aber vollelektrisch: Es gibt auf 4,1 Metern Länge genug Platz für fünf Personen, 475 Liter Gepäck und bis zu 425 Kilometer Reichweite. Zudem läuten die Tschechen mit diesem Modell ihre neue Designsprache namens „Modern Solid“ ein. Zweites Modell ist Vision O. Es handelt sich um den ersten Elektrokombi aus Mladá Boleslav, mit dem man etwas spät in diesen schnell wachsenden Markt einsteigen möchte. Der 650 Liter große Kofferraum liegt auf dem Niveau des aktuellen Octavia Combi, nachhaltige Materialien sollen schon die Produktion sehr umweltfreundlich machen. Erscheinungsdatum? Nicht vor 2027.
Mercedes: Rettungswagen
Vergessen die unglücklichen EQ-Modelle – wie bei BMW startet auch bei Daimler natürlich rein zufällig ebenso auf der IAA eine völlig neue Generation an Elektro-Modellen, ebenfalls mit frisch entwickelter Technik und zu Beginn im SUV-Format. Dass der GLC als das erste Modell auf der MB.EA-Plattform 2026 lanciert wird, ist mehr als logisch, handelt es sich dabei um das beliebteste Crossover-Modell aus Stuttgart. Die Eckdaten: 490 PS, 330 kW Ladeleistung, 800-Volt-Technik, 94-kWh-Akku. Der Kofferraum geriet mit 570 Litern stattlich, Luftfederung und Hinterachslenkung wird es ebenso geben. Mercedes spricht von vier weiteren Versionen mit anderen Batteriegrößen, die folgen werden. Preise gibt es noch keine.
Renault: Bestseller bestellbar
Die sechste Clio-Generation kommt als Dreizylinder-Benziner mit Turbo und 115 PS, kombinierbar mit Automatik oder Schaltgetriebe. Obendrauf der Full Hybrid E-Tech mit 1800er-Benziner, zwei E-Motoren und 160 System-PS, mit denen im Stadtverkehr zu 80 Prozent elektrisch gefahren werden kann. In alle Richtungen um wenige Zentimeter gewachsen, soll in der Neuauflage des meistverkauften Autos in Europa genug Platz für fünf Personen und 391 Liter Gepäck sein. Startschuss ist Anfang 2026.
Opel: Ganz Schnell Elektrisch
Der 800 PS starke Corsa GSE Vision Gran Turismo kann schon gefahren werden, allerdings nur im Rennsimulator Gran Turismo 7. Weit realer als dieses Showcar ist der Mokka GSE, die Sportversion des E-Klein-SUV. 281 PS 345 Newtonmeter Drehmoment reichen für den Gardesprint auf 100 km/h in nur 5,9 Sekunden und 200 km/h Spitze. Ebenfalls auf der Rüsselsheimer Showbühne: der Grandland Electric AWD, Opels erstes BEV mit Allradantrieb.
BYD: Wildern im Revier
Kombis – eine europäische Eigenheit – fast kurios, dass der erste halbwegs leistbare PHEV aus China kommt. Der Seal 6 DM-i Touring hat 98 Benzin- und 197 E-PS, hat Akkus mit 10 oder 19 kWh Kapazität, kann mit bis zu 26 kW geladen werden, kommt 100 Kilometer rein elektrisch und dank 65-Liter-Tank gesamt 1.350 km weit. Auf 4,8 Meter Länge gehen sich 500 bis 1.535 l Kofferraum aus. Bereits bestellbar ab 31.000 Euro netto.
Kia: alle Zeichen auf E
Die EV-Familie bekommt Zuwachs: Kia zeigt auf der IAA erstmals den EV4, ein Kompaktmodell zwischen Limo, Kombi und Coupé. Reichweite? Bis zu 625 Kilometer, in nur 30 Minuten soll von zehn bis 80 Prozent der Akku wieder befüllt sein. Weiters auf dem Kia-Stand der neue EV5 – das Kompakt-SUV-Modell (Marktstart Ende 2025) sowie die Studie EV2 Concept: ein Kleinwagen ebenfalls im SUV-Format mit innovativem Innenraumkonzept.
Porsche: Turbine mit E-Power
Die modellgepflegte Version des 911 Turbo S bekam das Hybridsystem des GTS verpasst. Die 82 E-PS wuchten den Sechszylinder-Biturbo auf 711 PS, Allradantrieb und Achtgang-PDK sorgen für eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in nur 2,5 Sekunden. Dass statt 330 nur mehr 322 km/h Topspeed anliegen, lässt sich verschmerzen.
Hyundai: luftige Kante
Die Designer sprechen von einem Aero Hatch. Gemeint ist damit der Concept Three, Hyundais Vision eines knackig gezeichneten elektrischen Kompakten als Ausblick auf eine sinnvolle Ergänzung des bisherigen BEV-Line-ups. Chancen auf Realisierung? An der 4,3 Meter langen Serienversion Ioniq 3 wird bereits gearbeitet.
Leapmotor: kompakte Größe
In München debütiert der B05. Eckdaten: 4,4 Meter lang, an die 450 Kilometer Reichweite, fünf rahmenlose Türen und 160 kW Leistung. Der Innenraum entspricht zum großen Teil dem B10, los geht es Anfang 2026 ab rund 25.000 Euro netto.
Polestar: selbstständige Nummer
Der Polestar 5 baut als Erster auf der eigenständigen „Performance Architecture“ auf, die auf viel Alu setzt. Gestartet wird mit zwei Versionen, jeweils mit 112-kWh-Batterie und 350 kW Ladeleistung. Maximal 884 PS und 670 Kilometern Reichweite, ab Frühjahr 2026 ab grob 99.000 Euro netto im Handel.
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